Eine halbe Tankfüllung für existenzbedrohende Risiken?


Maximal 50€ – Eine Umfrage des Marktforschungsunternehmen Toluna hat ergeben, dass gerade mal 12 Prozent der Deutschen bereit wären mehr als 50€ für Versicherungsberatung auszugeben. Da fragt man sich als Berater zwangsläufig, welche Qualität der Deutsche dafür erwartet?

 

Ich als Kunde würde folgendes erwarten…

  • fundierte Ausbildung oder besser noch ein abgeschlossenes Studium
  • fortwährende Fortbildung
  • Erreichbarkeit und deshalb Einsatz von Personal
  • Büro und somit fester Unternehmenssitz (keine fliegende Händler)
  • Umfassende Marktübersicht (ständige Beobachtung des Marktes, Prüfung neuer Produktangebote)
  • Zugang zu allen Versicherungsgesellschaften
  • Pro Beratungsgespräch 1-2 Stunden Zeit
  • Genaue Analyse der Versicherungsbedingungen bestehender Verträge
  • Umfangreiche Preis-Leistungsvergleiche
  • Fachkompetenz und Berufserfahrung
  • usw…

Das kann nicht funktionieren

Gerne würden wir Versicherungsberatung gegen Rechnung realisieren. Aber für 50€ in Summe bei fünf Stunden Terminvorbereitung und zwei Stunden Beratung ist es einach unmöglich. Dazu kommen Weiterbildungen und die Kosten des Betriebes. Solange dem Deutschen unsere Arbeit maximal eine halbe Tankfüllung wert ist, wird es wohl leider vorerst beim Provisionsmodell bleiben.

Schneeball-Vertriebe mit nähe zur Politik

So lange wird es auch dubiose Vertriebe geben, die hohen Provisionen hinterher rennen, und in möglichst kurzer Zeit hoch provisionierte Produkte an Kunden bringen wollen.

Das wird sich ändern – Die Hoffnung stirbt zuletzt :)

Bastian

Hier die Details der Umfrage:

Rund zwei Drittel der Deutschen überprüften ihren Versicherungsschutz regelmäßig, doch 50 Prozent haben keinen aktuellen Überblick über ihren Versicherungsschutz. Immerhin 66 Prozent sind der Meinung, ihr Versicherungsschutz ist richtig bemessen. Rund 20 Prozent würden für eine Versicherungsanalyse zahlen, nur 12 Prozent würden mehr als 50 Euro für eine Beratung ausgeben. Das sind die überraschenden Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Kommunikationsberatung Faktenkontor in Zusammenarbeit mit dem Marktforscher Toluna.

Das Thema Versicherung gehört bei den Deutschen traditionell zu den Dingen, mit denen man sich nur dann beschäftigt, wenn es unbedingt sein muss. Das spiegelt auch die neueste Umfrage von Toluna wider, die im Auftrag von Faktenkontor durchgeführt wurde. Mehr als 30 Prozent der Befragten haben danach seit mehr als einem Jahr keinen Blick in die Versicherungsunterlagen geworfen. Dabei weisen Verbraucherschützer immer wieder darauf hin, dass der Versicherungsschutz regelmäßig zu überprüfen und anzupassen ist. Der hart umkämpfte Versicherungsmarkt sorgt dafür, dass die Gesellschaften ihre Preise kontinuierlich korrigieren, und wer regelmäßig Tarife vergleicht, kann dadurch ein deutliches Sparpotenzial erzielen. Erstaunlich allerdings ist die Einschätzung einer soliden und guten Beratung in Versicherungsfragen. Nur 12 Prozent würden für eine unabhängige Beratung über 50 Euro zahlen – ein Honorar, das bei einem erfahrenen Honorarberater kaum zu realisieren ist.

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